Historie der Schule

Als nach 1855 die Besiedlung im Bereich der Großen und Kleinen Borbach kräftig wuchs, begann man 1871, nach Abschluss des deutsch - französischen Krieges, über die Einrichtung einer Schule für diesen Siedlungsbereich nachzudenken und sie auch zu bauen. 1872 wurde dann die Borbachschule als einklassiges System eröffnet. Doch trotz allgemeiner Schulpflicht wurde sie zu Anfang nur sehr unregelmäßig von den Kindern der Umgebung besucht. Erst 1878, als kein Schulgeld mehr bezahlt werden musste, besserten sich die Verhältnisse langsam, und im Jahre 1897 war die Schule dann schon dreiklassig. Um 1903/1904 musste das Schulgebäude umgebaut und erweitert werden, da die Schülerzahlen ständig stiegen.

Nach dem ersten Weltkrieg ergaben sich deutliche Veränderungen des Schullebens. Es wurde darüber beraten, ob die Schule künftig konfessionell (evangelisch) oder weltlich (ohne Religionsunterricht) geführt werden sollte. In den Zwanziger Jahren wurde sie nach langen, heftigen und kontroversen Diskussionen in zwei weltliche, zwei katholische und drei evangelische Klassen gegliedert. Innerhalb dieser Binnengliederung waren jeweils die Klassen 1-4 und 5-8 zu je einer Klasse zusammengefasst (Klassenstärke durchschnittlich 40 Schüler).





Schulklasse um ca. 1920



Schulklasse um ca. 1960
 

 

In der Weimarer Zeit wurden die weltlichen Klassen wieder abgeschafft und durch konfessionelle ersetzt, um dann 1938 alle Klassen wieder in weltliche umzuwandeln und den Religionsunterricht aus den Schulen zu verbannen. Mittlerweile war aus der zweiklassigen Borbachschule eine vierklassige mit insgesamt 207 Schülern geworden. Als 1939 der zweite Weltkrieg begann, unterrichteten bereits fünf Lehrer an der Schule.
 
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Schulbetrieb im September 1949 wieder aufgenommen, die Schulspeisung eingeführt. Die Schule wurde achtklassig und in den einzelnen Klassen waren bis zu 65 Kinder, sieben Lehrkräften unterrichteten. 1946 wurde der Religionsunterricht als verpflichtendes Fach wieder eingeführt.
 
In den sechziger Jahren fand die Aufgliederung der Volksschule in die Grund- und Hauptschule statt. Es gab weitreichende Reformen, Methoden und pädagogische Auffassungen änderten sich, klassische Fächer der alten Volksschule wurden in der neuen Grundschule zum Teil mit anderen Inhalten gefüllt (z.B. Einführung Mengenlehre). 

Auch in den folgenden Jahren vollzog sich ein stetiger Wandel. In den 80-er Jahren hatte die Borbachschule erstmals eine Schulleiterin. Zu Beginn der neunziger Jahre besuchten 118 Kinder die Schule, es gab sechs Klassen.

Sich stetig wandelnde Verhältnisse stellten neue Herausforderungen für das Kollegium der Borbachschule dar. Zeugnisse ohne Noten wurden eingeführt, es wurde Englisch (Begegnungssprache) als Unterrichtsfach in den Stundenplan aufgenommen und die "Betreuung von 8 bis 1" (mittlerweile ausgebaut zur Offenen Ganztagsschule) ins Leben gerufen.
 

 

Zurzeit hat die Borbachschule vier Klassen mit ca. 110 Kindern; sie werden von fünf Lehrerinnen und einer Lehramtsanwärterin unterrichtet sowie von einer Sonderschulpädagogin unterstützt.